CD Pili-Pili: Nomansland

Artikel-Nr.: 178-257#
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NOMANSLAND erzählt eine persönliche Geschichte der Sklaverei aus der Sicht der betroffenen Afrikaner. Männer, Frauen und Kinder sprechen von den schrecklichen Ereignissen und den Folgen: Gefangenschaft, Trennung, Sehnsucht, Heimweh, Hoffnungen, Widerstand und schließlich das Bewußtsein, sich nicht selbst zu bemitleiden, sondern sich aufzumachen und die Zukunft zu leben.
Gemeinsam entwickelt und aufgenommen von den afrikanischen und europäischen Musikern, die an dieser Produktion beteiligt waren, sind die Melodien, Rhythmen, Texte, Fragmente und die Atmosphäre der Lieder sehr persönliche, subjektive Aussagen zu diesen Ereignissen. Sie drücken vieles aus, was in den Texten nicht unbedingt ausgesprochen wird: die Erinnerung an die Heimat Afrika, körperliche und seelische Schmerzen, die unendliche Überfahrt, Arbeit und Unterdrückung, Mut und Zuversicht in den neuen Ländern.

1. "Mihiyo Ha Bohimara" (Nomansland)
Am Beginn steht das ursprüngliche Afrika, in das die Schrecken der Sklavenjäger einbrechen. Eine junge Frau erzählt von ihren verzweifelten und letztendlich doch erfolglosen Versuchen, ihren Geliebten mit Hilfe eines "Kola", eines Zaubers, aus den Händen der Sklavenjäger zurückzuholen. Für sie ist "alles zerstört, denn einen Menschen kann man nur einmal lieben".
2. "Gno Hon Mouna" (No time to live)
Trotz ihrer Gefahren war die heimische Natur Afrikas oft Zuflucht und Schutz vor den Menschenjägern. In "Gno Hon Mouna" singt die Sängerin von einem Tier, das sie vor den Jägern gewarnt hat, die gekommen waren um das Tier, das gleichzeitig sie selber ist, zu töten.
3. "Marabout"
Die Beschwörungen im ersten Lied waren umsonst; in "Marabout" gelingt es einem Jungen, sich hinter einem "Marabout", einem heimischen Schutzgott zu verstecken, denn er ahnte: "Wenn sie mich hier finden, kehre ich nie wieder zurück."
4. "N'Ga Bohe" (Motherland)
Aber nur wenige entkamen den Sklavenfängern. Nun schon in der neuen Welt, singt ein Kind von dem Schmerz der gewaltsamen Trennung von der Mutter und vom Heimweh nach dem "Land der Trommeln"; es will aber nicht weinen, "weil die Musik mit ihm geht".
5. "M'Bogne Mou Ra Fanhe M'Ma" (I am Sad)
Der geringe Trost, daß andere Afrikaner das gleiche Schicksal erleiden, und Allah alles bestimmt, wird in "M'Bogne Mou Ra Fanhe M'Ma" überlagert von der tiefen Trauer über den Verlust von Vater, Mutter, Bruder.
6. "N'Diaraby" (Friendship)
Als Einzelner in der Neuen Welt zu überleben war sicher schwer; um so bedeutsamer wurde das Vertrauen in Freundschaft ("N'Diaraby") und Solidarität. "Die Weißen" heißt es, "hatten es nicht schwer, die Afrikaner gefangen zu nehmen, weil sich diese untereinander nicht einig waren."
7. "Saja Terikè" (My Brother Died)
Wie schwer der Tod eines Freundes unter diesen Umständen wiegt, spürt man in dem eindringlichen "Saja Teriké".
8. "Libertad" (Freedom)
Wer sein Leben gerettet, die Verluste von Heimat und Angehörigen überwunden hat, sehnt sich dann nur noch nach einem: der Freiheit, "Libertad".
9. "Años Despues" (Years later)
Daß die Freiheit aber nicht geschenkt wird, sondern erkämpft werden muß, wird in "Anos Despues" ausgesprochen: "Nach so vielen Jahren treten wir noch immer auf der Stelle, beeil dich, wenn du noch eine Zukunft haben willst reich mir die Hand und fang an, dich um die Zukunft zu kümmern."
10. "Get Down"
11. "Get Up"
Diese Vergangenheit, die immer den Hintergrund für das Leben der Schwarzen in Amerika bildet, liegt hinter ihnen. Jetzt geht es darum, die Gegenwart zu gestalten und zu leben. Dafür muß jeder sein Leben in die Hand nehmen und sich aufmachen: "Get down" und "Get up"!

Zu den Sprachen: Die beiden Sängerinnen Mabinthy Sakho und Manfrain Camara stammen aus Guinea, Dra Diara aus Mali. Die Sprachen und Dialekte in diesen und anderen anliegenden Ländern gehören zur großen Familie der Bantusprachen, der größte Zweig davon sind die Mandesprachen. Susu (auch Sousou oder Soso) und Maliké sind die wichtigsten Dialekte in Guinea. Vorherrschender Dialekt in Mali und ebenfalls zu den Mandesprachen gehörig ist Bambara, die Muttersprache vom PILI PILI-Perkussionisten Dra Diara. Die erste Fremdsprache der Sklaven in der Neuen Welt war Portugiesisch und Spanisch. Auf einigen Inseln, u. a. auch auf Curaçao, Izaline Calisters Heimat, wird Papiamento gesprochen, eine Kreolsprache, die sich aus Portugiesisch und Spanisch entwickelt hat.

"Als Jazzmusiker ist man in Europa kulturmäßig immer mit dem Kopf irgendwo anders als die anderen Musiker um einen herum. Erst nach einer Weile realisiert man wo! Mir jedenfalls wurde es klar, als ich eine Tournee in Afrika machte. 1984 in Zaire habe ich gemerkt, wie sehr ich mich mit zairischer Musik und den dortigen Musiker verbunden und wohlfühle. Alles war so selbstverständlich."
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