Huber, Nicolaus A.: leggiero mit weissglut für Flöte, Schlagzeug und Klavier

Product no.: 066-399
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UA Edenkoben, 13. Mai 2007


„Leggiero“ heißt leicht, fordert perlendes Spiel. Aus dem Lexikon erfährt man, dass „Weissglut“ bei einer Temperatur zwischen 1200°C und 1600°C entsteht und das entsprechende Leuchten der Körper bezeichnet.
Nun, in der Musik sind es nicht immer nur die Maxima, auch Mittleres und Minimales kann weissglühend sein. Für solche Differenzierungen und proportionale Einschätzungen brauchen wir unser menschliches Gefühl. Unsere musikalische Sensitivität belebt sich „mit“ diesen komplexen Unterscheidungen und behält ihren Schwung, selbst wenn die Musik für Momente die Zeit anzuhalten scheint, retardiert.
Als Parallelwelt gibt es in meinem Stück eine ganze Reihe von Tönen, Tonkonstellationen und andere Erscheinungen, die sich wie schwingende Fäden durchs ganze Stück hindurchziehen und immer wieder sich zu verschiedenen Ausdrucksmustern (welcher Ausdruck – entscheidet immer der Hörer!) verdichten, ohne die mögliche strukturelle Konstruktivität wirklich emphatisch auszunutzen oder gar zu betonen. Derartige Unschärfen erzeugen Leichtigkeit. Die lineare Zeitentfaltung gerät ins Schwanken, Ausdrucksmuster bleiben nicht an ihre Zeitpunkte gebunden, können sich im Gehirn des Hörers überlagern, wie dies verschiedene Zustände von Quanten können. Im quergelesenen Inneren ist viel los und selten kann man sich so richtig einhaken. Alles entsteht im Hörer! Auch wir haben unsere Mikrowelten!

Nicolaus A. Huber (2007)
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